Le Gruyère nouveau est arrivé!
Die Gipfel sind nicht hoch, die hier vorgestellten erreichen nicht einmal 2000 Meter. Aber was bedeutet schon Grösse? Der grosslaibige Emmentaler war bis 2017 der meistexportierte Käse der Schweiz – rassiger, würziger und im Ausland offenbar beliebter ist jedoch der im Umfang kleinere Gruyère. Genau dort, wo dieser Käse herkommt, wollen wir ein paar Skitouren machen, und zwar solche, die auf eher unbekannte Gipfel führen. Abends werden aber bekannte Gerichte aufgetischt: Fondue moitié-moitié, Meringues mit Greyerzer Doppelrahm. Bon appétit – im Pulverschnee wie zu Tisch.
«Als ich nach Greyerz kam, fühlte ich mein Herz freyer schlagen», schrieb der bernische Landvogt Carl Viktor von Bonstetten um 1780 in seinen «Briefen über ein Schweizer Hirtenland». Ob das Herz heute auch freier schlägt, wenn man nach Gruyères kommt, hängt davon ab, wann man kommt. Gruyères also liegt auf einem Hügel am Ausgang des Saanetales. Zuoberst auf dem Hügel thront das mittelalterliche Schloss, dessen Festungsmauern das Städtchen umschliessen. Erobert wird Gruyères vom Frühling bis Spätherbst von Herden von Touristen, und dann wird’s in der malerischen Marktgasse etwas eng.
Doch im Winter, wenn eine weisse Decke für zusätzliche Ambience sorgt, fühlt man sich als Ritter oder Burgfräulein, auch wenn nicht mehr im Schloss, sondern im Hotel residiert wird. Der Blick aus dem Fenster ist entzückend wie eh und je, denn die Landschaft Gruyère (schreibt sich ohne s!) steht punkto Schönheit dem Städtchen Gruyères nicht nach. Geprägt wird die Gegend von der Sarine, die hier aus den Voralpen in die Hügelzone von Bulle herausfliesst, wo sie zum idyllischen See gestaut wird. Das letzte Drittel des Saanetales, das übrigens südlich vom Nobelkurort Gstaad im Berner Oberland beginnt, gehört zum Greyerzerland.
Soviel zur Geographie. Für viele mag dies Neuland gewesen sein. Nicht so das Produkt, das aus dieser Gegend stammt: der Gruyère. Käse gehört ja neben Banken, Bergen und Schokolade zu den bekanntesten Merkmalen der Schweiz. Bis auf die Banken stimmt das Klischee für die Gruyère. Berge sind da, schroff in der Höhe, zahm gegen die …
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