Mehr Anerkennung für freiwilliges Engagement
Im Namen der Naturfreunde Schweiz und 27 weiteren Organisationen übergab das Schweizerische Rote Kreuz am 17. November 2020 dem Eidgenössischen Parlament ein Manifest zur Förderung und Anerkennung von freiwilligem Engagement. Freiwillige leisten in Krisenzeiten wie auch im Alltag einen essentiellen Beitrag, damit unsere Gesellschaft funktioniert. Dies muss honoriert werden.
Freiwilliges Engagement muss auch in Zukunft attraktiv und gesellschaftlich relevant gestaltet sein, denn es trägt massgeblich zum politischen, gesellschaftlichen, sozialen und kulturellen Funktionieren der Schweiz bei. Freiwilliges Engagement braucht eine Ansprechstelle auf nationaler Ebene, öffentliche Anerkennung, den Abbau von administrativen und rechtlichen Hindernissen und ein Anrecht auf unbezahlten Freiwilligen-Urlaub oder ein freiwilliges soziales Jahr. Dies fordern 28 Organisationen in einem gemeinsam unterzeichneten Manifest, das sie heute anlässlich der Jahrestagung des Netzwerks «freiwillig engagiert» an Nationalratspräsidentin Isabelle Moret übergeben haben.
Auch in Krisen wie der aktuellen Corona-Pandemie spielen Freiwillige eine tragende Rolle für die Gesellschaft. Freiwilliges Engagement ist aber keine Selbstverständlichkeit. Die demografische Entwicklung, zunehmender Bedarf an freiwillig erbrachten Leistungen und der Wunsch nach flexibleren Einsätzen werden künftig grosse Herausforderungen zur Deckung des Bedarfs an Freiwilligeneinsätzen darstellen. Mit den Forderungen aus dem Manifest soll diesen Herausforderungen begegnet werden, damit freiwilliges Engagement auch künftig attraktiv ist.
«Unbezahlbare Ressource»
Das Schweizerische Rote Kreuz (SRK) hat in diesem Jahr den Vorsitz der Steuergruppe des Netzwerks «freiwillig engagiert» und daher dessen Jahrestagung durchgeführt. Sie fand aufgrund der aktuellen Situation in digitaler Form statt. «Freiwilliges Engagement verdient mehr Aufmerksamkeit und Anerkennung, denn es ist eine unbezahlbare Ressource und ein wertvoller Beitrag zum Funktionieren unserer Gesellschaft», sagt SRK-Direktor Markus Mader. An der Podiumsdiskussion zum Thema «die Zukunft der Freiwilligenarbeit gestalten» nahmen Christa Markwalder (Nationalrätin FDP), Gerhard Andrey (Nationalrat GPS), Nicolas Galladé (Vorsteher Sozialdepartement Stadt Winterthur) und Aurélie Cavin (Vorstandsmitglied Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände) teil.
Bedeutung freiwilliges Engagement für die Schweiz
Freiwillige leisten in der Schweiz jährlich mehr als 650 Millionen Stunden Einsatz im Wert von rund 34 Milliarden Franken. Freiwilligenarbeit fördert die soziale Integration und den Zusammenhalt. Sie ergänzt professionelle Dienstleistungen und sozialstaatliche Leistungen und trägt zur Deckung der Bedürfnisse der Bevölkerung bei.