
4 Fragen an Mirjam Ballmer
Heute gehen die 4 Fragen an Mirjam Ballmer; sie ist seit gut einem Jahr Mitglied bei den Naturfreunden Schweiz. Die gebürtige Baslerin ist Parlamentarierin des Grossen Rats des Kantons Freiburg und Co-Präsidentin der Kantonalpartei der Grünen.
Was hat Sie bewogen, dem Verband der Naturfreunde Schweiz beizutreten? Kennen Sie die Naturfreunde seit Kindsbeinen?
Ich finde der Verband hat sich in letzter Zeit positiv entwickelt und an Profil gewonnen. Die Petition zum Insektensterben hat mich sehr gefreut und ich unterstütze das Engagement gerne mit meiner Mitgliedschaft. Ich möchte zudem in den nächsten Jahren mit meinen beiden Töchtern und meinem Mann die Schweiz weiter entdecken und finde das Angebot der Naturfreunde dafür sehr attraktiv.
Sie betonen wiederholt, wonach unser politisches und ökonomisches System unökologisches Verhalten fördere. Woran denken Sie da konkret?
Wir leben in einer Gesellschaft, in welcher Konsum und Privatbesitz einen sehr hohen Stellenwert haben und ich bin überzeugt, dass wir das ändern müssen, wenn wir den nächsten Generationen eine lebenswerte Erde hinterlassen möchten. Es geht also darum wieder zu lernen wie wir einen nachhaltigen Lebensstil führen können, dazu gehört teilen, reduzieren, wiederverwerten usw. Dazu braucht es aber auch eine Politik, welche der Wirtschaft einen klaren Rahmen vorgibt und die Verschwendung der Ressourcen und Verschmutzung unserer Lebensgrundlagen stoppt.
Was ist nötig, um unseren zu grossen ökologischen Fussabdruck zu verkleinern, und damit auch den Klimawandel zu bremsen? Geht’s um das Verhalten des Einzelnen? Geht’s um Politik? In einer Demokratie sind ja stets Mehrheiten zu gewinnen.
Es geht eben um beides. Alle tragen Verantwortung dafür. Die Politik muss Rahmenbedingungen schaffen und sicherstellen, dass die staatlich unterstützten und gesteuerten Bereiche diese Ziele erreichen, so z.B. in der Landwirtschaft, Energieproduktion, etc. Auch im Finanzbereich hat der Staat eine Verantwortung und muss klimaschädliche Investitionen unterbinden. Aber ebenso haben aus meiner Sicht auch Wirtschaft und Private eine Verantwortung. Manchmal braucht es Anreize dafür, dass sie sie wahrnehmen, aber es gibt auch viele erfreuliche Initiativen und Entwicklungen aus dem privaten Sektor. Die Feststellung, dass die Bevölkerung auch in Zeiten der Coronakrise, wo viele vor grossen Unsicherheiten stehen, für Umweltanliegen sensibel bleibt und die grünen Anliegen immer mehr Gewicht erhalten, erfüllt mich mit Zuversicht.
Hätten Sie einen Wunsch frei an die Mitglieder der Naturfreunde – wie würde dieser lauten?
Ich würde mir wünschen, dass der Verband seinen Weg der Sensibilisierung seiner Mitglieder für eine nachhaltige Lebensweise konsequent weitergeht und dass die Mitglieder dieses Engagement in ihrem Alltag umsetzen und weitertragen.
