Zur Krokusblüte ins Emmental
Stets entlang der Kantonsgrenze Bern-Luzern führt diese Route von Trubschachen via Pfyffer und Wachthubel nach Schangnau. Jetzt, im Frühling, lohnt sich diese Wanderung ganz besonders: auch wegen der Krokusse auf dem Rämisgummen.
Die Alp Rämisgummen ist weitum ein Begriff: sie gilt als eine der schönsten Alpen im Bernbiet. Und bis 1981 war eben diese Alp im Besitz einer Frau, die im Kanton Bern ebenfalls ein Begriff ist (oder war): es ist die Madame de Meuron!
Legendär war nicht nur die äusserliche Erscheinung von Madame de Meuron (stets ausgerüstet mit Hörhorn und Hut), umwerfend auch das Vokabular dieser resoluten Berner Aristokratin: Syt dihr öpper oder nämet dihr Lohn? Mit dieser Frage (Sind Sie jemand oder beziehen Sie Lohn?) soll die mehrfache Schlossbesitzerin für sie bislang unbekannte Personen jeweils angesprochen haben. Und wie gesagt: sie, die Madame de Meuron (mit vollem Namen: Louise Elisabeth de Meuron-von Tscharner) war bis vor 40 Jahren im Besitz dieser besonders schönen Alp im Grenzgebiet der Kantone Bern und Luzern.
Apropos Grenzland: die hier vorgeschlagene Route von Trubschachen (an der Ilfis) nach Schangnau (im Quellgebiet der Emme) entspricht einem Abschnitt des Grenzpfads Napfbergland; das ist jener Weitwanderweg, der in sechs Tages-Etappen von Langenthal BE nach St. Urban LU (mit prächtiger Klosteranlage) und über den Napf (1408 m) bis zum Brienzer Rothorn (2350 m) führt – stets entlang der Kantonsgrenze, und das bedeutet: auf der einen Seite das einst so deutlich durch die Reformation geprägte Bernbiet, auf der anderen Seite der einstmals so klar katholische geprägte Kanton Luzern.
Biscuits, Stahlseile und Spezia Rara
Ausgangsort dieser Wanderung ist Trubschachen (liegt an der Regio-Express-Linie Bern-Luzern) und wer dort aus dem Zug steigt, steht direkt vor einem ersten Wahrzeichen des Dorfs: der Biscuit-Fabrik Kambly, 1910 von Bäcker Oskar Kambly gegründet. Dessen erstes Produkt, das Kambly-Bretzeli, wird heute von Trubschachen aus in alle Welt versandt. Ebenfalls weltweit vernetzt ist ein zweiter, hier seit über 100 Jahren ansässiger Betrieb: die Seilerei Jakob. Ab Bahnhof sind’s bloss zwei, drei Minuten zum Firmengebäude; ein Abstecher, der sich lohnt! Weil man beim Betrachten der Fabrik-Fassade einen äusserst gelungenen Einsatz …
Blühen die Krokusse?
Die Fühlings-Krokusblühte auf dem Rämisgummen ist ein fantastisches Naturereignis. Auf ihrer Internetseite (www.eggiwil.ch) dokumentiert die Gemeinde Eggiwil den jeweiligen Blütenstand. Um dieses Naturereignis zu sehen, reisen heute leider zu viele Menschen per Auto an.
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