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Aus den Sektionen

Die Wandelbaren

Die Naturfreunde-Sektion hoch oben in Davos hat eine lange und bewegte Geschichte hinter sich. Noch immer geht sie regelmässig auf Wanderungen und trifft sich zum geselligen Beisammensein. Und sie hofft, dass das auch in Zukunft möglich sein wird.

Christine Schnapp
31.08.2023, Naturfreund 3/23
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Greinaebene vom Aufstieg Diesrutpass her.
Greinaebene vom Aufstieg Diesrutpass her. Foto: Jean-Claude Cornut

Die Naturfreunde-Sektion Davos gehört mit zu den ältesten in der Schweiz. Obwohl die Naturfreunde-Bewegung vor allem in den Anfangszeiten eine sehr urbane Organisation war, gab es in einigen Bergregionen erstaunlicherweise ebenfalls Genossinnen und Genossen, wie die Naturfreunde sich damals noch nannten, die den Zusammenschluss unter dem Dach «Naturfreunde» suchten. Warum auch nicht? Wer so schön mitten in einem fantastischen Wandergebiet lebt wie die Davoser:innen, kann ja eigentlich fast gar nicht anders, als sich mit anderen zusammen an der Natur und an der Bewegung in der Natur zu erfreuen.

In ihren besten Zeiten zählte die Sektion rund 400 Mitglieder und besass auf der Clavadeleralp ein Naturfreundehaus. Es ist wahrscheinlich das einzige Naturfreundehaus in der Schweiz, das zuerst eine Schule war und danach zu einem Berggasthaus umgebaut wurde.

Zur Person

Jean-Claude Cornut

Sektionspräsident

Jean-Claude ist Sektionspräsident der Naturfreunde Davos.

Gäste des Berggasthauses, die mit dem ÖV anreisen, können vom Tal von Davos Frauenkirch oder Davos Platz aus hoch ins heutige Naturfreunde-Partnerhaus emporsteigen, oder sie können mit der Jakobshornbahn ab Davos Platz bis Ischalp gondeln und dann gemütlich in einem gut halbstündigen Fussmarsch ohne grosses Auf und Ab auf die Clavadeleralp gelangen. Im Winter ist das Haus auch mit den Skiern erreichbar, weil es am Rand eines Skigebiets liegt. Und wer den Schlitten dabei hat, kann sich auf eine rasante Talabfahrt freuen.

Verkaufen mussten die Davoser ihr schönes Haus 2017, als der Renovationsbedarf die wirtschaftlichen Möglichkeiten der Sektion deutlich zu übersteigen begann. Immerhin ist es in Davoser Händen geblieben. Gekauft hat es die ansässige Alpgenossenschaft, die es weiterhin unter dem Namen Naturfreundehaus verpachtet. Und da zudem rund ums und im Haus noch alles auf die Naturfreunde hinweist, kann man sich auf der Clavadeleralp noch gut wie in einem Naturfreundehaus wähnen.

Kleine Kletterpassage zur Terrihütte.
Kleine Kletterpassage zur Terrihütte. Foto: Jean-Claude Cornut
Naturfreunde-Partnerhaus Davos.
Naturfreunde-Partnerhaus Davos. Foto: Naturfreunde Schweiz
Auf der Greina.
Auf der Greina. Foto: Jean-Claude Cornut
Die Sektion Davos beim Abstieg vom Greinapass.
Die Sektion Davos beim Abstieg vom Greinapass. Foto: Jean-Claude Cornut

Zum Jassen kommen alle gern

Die Sektion Davos ist noch regelmässig auf Wanderungen sowie leichten Ski- und Schneeschuhtouren unterwegs, die von Sektionspräsident Jean-Claude Cornut geleitet werden. 2014 hat er eine mehrtägige Tour organisiert, die einmal quer durch den Kanton Graubünden führte und auf der nur in Naturfreunde-Häusern oder Naturfreunde-Partnerhäusern übernachtet wurde. Diesen Sommer gings auf einer Zweitagestour über die Greina und am 25. und 26. September wandert die Sektion auf dem Pilatus – mit Einkehren im Naturfreunde-Partnerhaus Krienseregg. Beliebt sind auch die Jassturniere, die die Sektion jedes Jahr im Naturfreundehaus Clavadeleralp organisiert und an denen auch Nichtmitglieder teilnehmen können.

Jean-Claude Cornut, der die Sektion auch im Bündner Kantonalverband vertritt, hofft, dass es die Naturfreunde Davos auch in ferner Zukunft noch geben wird. Wanderfreudige gäbe es in der Gemeinde und in der Umgebung genug, doch auch die Konkurrenz schlafe nicht, so Cornut. In der Sport-Destination Davos buhlen zahlreiche Anbieter um Mitglieder.

Die Sektion Davos ist von den Naturfreunde-Sektionen diejenige mit dem – im Verhältnis – höchsten Männeranteil. Sie hat in den vergangenen Jahrzehnten immer einen Weg gefunden, auf dem es für sie weitergehen kann und hat sich auch nach dem Verkauf des Hauses nochmals neu erfunden. Beste Voraussetzungen also, dass es auch im stattlichen Alter von knapp 120 Jahren weitergehen wird mit der Sektion. Das ermöglichende Neustart-Kapital wäre dank des damaligen Hausverkaufs glücklicherweise zumindest schon vorhanden.

Autor:in

Christine Schnapp

Christine Schnapp ist Redaktorin des «Naturfreund», Buchautorin und arbeitet freiberuflich als Lektorin und Produzentin. In ihrer Freizeit hört sie gerne den Lebensgeschichten anderer Menschen zu oder geniesst in den Bergen die Stille.

Redaktion: christine.schnapp@naturfreunde.ch

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