Eier natürlich färben
Was wäre Ostern ohne bunte Eier? Das Einfärben und Verzieren ist ein Spass für die ganze Familie! Man muss dabei nicht unbedingt zur Chemiekeule greifen. Mit ein paar einfachen Zutaten aus der Natur kann man ganz einfach alle Farben des Regenbogens färben.
Das braucht es dazu:
- Gekochte oder ausgeblasene weisse Eier
- Essig
- Topf mit Wasser
- Färbemittel
Mengenangaben:
- Für Gewürze und Tee: etwa 1 EL / Liter Wasser
- Für Blätter und Schalen: etwa 80-100g / Liter Wasser
- Für glitzernde Eier: 1 Liter Balsamico und 150g Zucker
Färbemittel sortiert nach Farben:
- Rot: Zwiebelschalen, Malventee, Randen
- Gelb: Kurkuma, Löwenzahn
- Grün: Spinat, Petersilie, Efeublätter
- Blau: Rotkabis, Heidelbeeren, Holunderbeeren
- Violett: Heidelbeeren mit Zitronensaft
- Rosa: Avocadokern, rote Zwiebelschalen, Traubensaft
- Braun: Zwiebelschalen, Kaffee, Tee
- Glitzernd: Balsamico und Zucker
So wird es gemacht:
- Färbesud vorbereiten:
Den Topf mit Wasser und dem jeweiligen Färbemittel aufkochen. Für ein optimales Ergebnis das Färbemittel 30 Minuten bei niedriger Temperatur ziehen lassen. Die Temperatur beeinflusst Intensität und Farbton des Ergebnisses: Je heisser, desto dunkler und bräunlicher. - Eier vorbereiten
Die Eier mit etwas Essig im Wasser 10 Minuten hart kochen, bzw. die Schale der ausgeblasenen Eier vor dem Färben mit Essig abwischen. Dieser Schritt ist nötig, damit die Farbe besser angenommen wird. - Eier verzieren
Mit Stickern oder Wachs kannst du Muster auf die Eier malen – diese Stellen werden nicht gefärbt. Die Wachs-Methode eignet sich nur für das Einlegen im kalten Sud. Man kann auch Pflanzenteile wie Farn oder Blätter auf das Ei legen und mit einem Stück Strumpf fixieren. - Die Eier im Färbesud ziehen lassen
Die Färbeflüssigkeit durch ein Sieb in einen anderen Topf umfüllen, damit das Ergebnis nicht fleckig wird. Die Eier werden bei niedriger Temperatur für 2 Stunden im Farbsud eingelegt oder im kalten Sud über Nacht. Je länger das Ei zieht, desto intensiver wird die Farbe!
Wusstest du schon?
Was bedeutet «blaumachen»?
Wer ohne guten Grund nicht zur Arbeit erscheint oder die Schule schwänzt, der macht blau. Doch woher kommt dieser Ausdruck eigentlich?
Wer im Mittelalter Leinen oder Wolle in einem schönen Blauton färben wollte, brauchte drei Dinge: Blätter der Pflanze Färberwaid, schönes Wetter und frischen Urin.
In einem grossen Bottich wurden Waidblätter und Urin zum Gären für einige Tage an die Sonne gestellt. Die Textilien wurden dann in die stinkende Brühe gelegt und färbten sich zunächst gelb. Erst beim Trocknen an der Sonne nahm der Stoff schliesslich seine charakteristische blaue Farbe an.
Angeblich wurde das Farbergebnis noch intensiver, wenn man den Urin von Männern verwendete, die vorher viel Alkohol getrunken hatten. Die Arbeiter durften während der Blaufärberei also den ganzen Tag lang Bier trinken und an der Sonne sitzen – das kann man ja wohl kaum Arbeit nennen!
Färberwaid.
Foto: Pixabay, Annette MeyerWelches ist die seltenste Farbe?
Die teuerste Farbe der Welt ist echter Purpur. Der Farbstoff wurde aus der im Mittelmeer lebenden Purpurschnecke oder Herkuleskeule gewonnen. Die beiden Schnecken sondern ein weissliches Sekret ab, welches in Verbindung mit Luft und Licht die Farbe wechselt und zu Purpur wird. Für ein Gramm Färbemittel mussten bis zu 10 000 Schnecken sterben, weshalb sie beinahe ausgerottet worden wären.
Da die Farbe so schwierig herzustellen war, durfte im antiken Rom nur der Kaiser einen purpurnen Mantel tragen. Wer sich nicht daran hielt, dem drohte sogar die Todesstrafe!
Purpurschnecke.
Foto: Wikimedia, Hans HillewaertWarum sind zu Ostern die Eier bunt?
Das Ei ist in vielen Kulturen ein Symbol für Fruchtbarkeit und das neue Leben, das der Frühling bringt. Das Christentum nutzt diese Symbolik als Sinnbild für die Wiederauferstehung von Jesus. Deswegen werden zu Ostern oft rot gefärbte Eier gegessen – eine Erinnerung an das Opfer von Jesus am Kreuz und das vergossene Blut.
Diese Tradition hat aber auch rein praktische Gründe: Im Christentum gilt von Aschermittwoch bis Karfreitag die Fastenzeit. Früher wurde neben Fleisch, Süssigkeiten und Alkohol in diesen 40 Tagen oft auch auf Eier verzichtet. Da die Hühner aber trotzdem weiter Eier legten und man diese nicht verschwenden wollte, wurden sie gekocht, um sie haltbar zu machen. Damit man frische und gekochte Eier in der Vorratskammer unterscheiden konnte, wurden letztere angemalt. An Ostern, zum Ende der Fastenzeit, durften die bunten Eier dann endlich wieder verspeist werden.
Bunte Eier.
Foto: Patricia Huser