Europas grösste Meeresschutzzone
Die Portugiesische Regierung hat in Zusammenarbeit mit der Regionalregierung von Madeira die grösste Meeresschutzzone Europas und des Nordatlantiks geschaffen. Die Initianten hoffen darauf, dass ihr Engagement Vorbildwirkung hat. Nötig wärs.
Auf und um die Selvagens-Inseln, die zur Inselgruppe Madeira gehören, kommen Tier- und Pflanzenarten vor, die es nur hier gibt. Deshalb wurden die unbewohnten Inseln bereits 1971 unter Schutz gestellt. Doch nun wurde diese Schutzzone um zwölf Seemeilen ausgeweitet und umfasst nun eine Fläche von 2677 Quadratkilometer, wie die österreichische Zeitung Der Standard schreibt. Die Inseln sind nicht nur eine wichtiger Wohn- sondern auch ein bedeutender Durchgangsort für Fische und Meeressäugetiere, von denen manche in den Küstenbereichen ihren Nachwuchs aufziehen. Um die Biodiversität in den Meeren erhalten zu können, sind gerade solche sogenannten Migrationskorridore besonders schützenswert.
Zu den Arten, die nur auf den Selvagens-Inseln vorkommen, gehören etwa der Bodianus scrofa, der Kugelfisch und viele Arten von Seeigeln. Von den acht Meeresschildkrötenarten weltweit kommen fünf rund um die Selvagens-Inseln vor – am häufigsten die Unechte Karettschildkröte. Zudem machen hier auf ihrer Route zehn Walarten Halt, darunter die bedrohten Finn-, Pott- und Grindwale sowie der Grosse Tümmler.
Mit dem Meerschutzgebiet um die Selvagens-Inseln stehen mittlerweile weltweit knapp acht Prozent der Meeresflächen des Ozeans formal unter Schutz. Naturschutzorganisationen fordern, dass bis 2030 mindestens 30 Prozent unter Schutz stehen müssen, damit die Artenvielfalt darin erhalten werden kann. Ein lebendiges, gesundes Meer mildert die Folgen des Klimawandels.
Schon mal einem Wal zugehört? Die US-Ozeanbehörde NOAA macht Walgesänge unter dem Link fisheries.noaa.gov/national/science-data/sounds-ocean zugänglich.