Barcelona erhebt «Amazon-Steuer»
Immer mehr Online-Shopping hat immer mehr Lieferfahrzeuge zur Folge, die die Strassen verstopfen und lokale Händler einschränken. Um dafür wenigstens eine Gegenleistung zu erhalten, hat die Stadt Barcelona kürzlich eine Abgabe auf ausgelieferte Waren eingeführt.
1,25 Prozent ihres Bruttoerlöses müssen grosse Onlinehändler und Postdienstleister künftige an die Stadt Barcelona abliefern. «Gross» meint dabei Unternehmen, die Waren im Wert von mindestens einer Million Euro im Jahr in der Stadt ausliefern. Die Einführung dieser Abgabe hat Barcelonas Stadtregierung Ende Februar 2023 entschieden, wie die ARD-Tagesschau schreibt. Denn das Problem war gross. Tausende Lieferwagen fahren täglich durch Barcelonas Strassen, auf der Suche nach der richtigen Adresse und einem Parkplatz, um dort ihre Ware ausliefern zu können. Es sind ganze 8300 Stellplätze, die die Lieferanten beanspruchen, und die einen Gegenwert von 2,6 Millionen Euro darstellen, von denen die Stadt bis anhin nichts gesehen hat. Kommt dazu, dass Barcelona ein grosses Problem mit Luftverschmutzung hat. 3000 Menschen sterben im Grossraum der Stadt frühzeitig an den Folgen von Luftverschmutzung.
Die Abgabe soll aber auch die Benachteiligung von lokalen Händlern beenden, die im Gegensatz zu Onlinehändler für die Strassenreinigung und die Müllentsorgung zahlen müssen.