60 Hai-Arten unter Schutz gestellt
An der Weltartenkonferenz Cites, die im November 2022 in Panama stattfand, konnte gegen den Widerstand von Fischereinationen ein bedeutender Durchbruch beim Schutz von Haien erzielt werden.
Die Entscheidung der Konferenz, an der 184 Vertragsstaaten, darunter die Schweiz, teilnahmen, betrifft 54 Requiemhaie und sechs Hammerhai-Arten. Diese Arten sollen künftig nur noch nachhaltig gehandelt werden dürfen. Umweltschutzorganisationen sprechen gemäss «Zeit Online» von einem Meilenstein für den Schutz der Meerestiere.
«Der unkontrollierte Handel hat viele dieser ökologisch wichtigen Raubtierarten an den Rand der Ausrottung gebracht», sagte Barbara Slee vom Internationalen Tierschutz-Fonds einer Mitteilung zufolge. Es sei höchste Zeit gewesen für die jetzt getroffene Entscheidung. «Dieses Votum kann eine Trendwende darstellen und auch jenen Hai-Arten den dringend benötigen Schutz bringen, die lange Zeit übersehen wurden.»
Grundgedanke des Abkommens ist, dass Handel mit Exemplaren oder Produkten einer Art nur stattfinden darf, wenn er nicht nachteilig für den Erhalt der Tiere und Pflanzen ist. Je gefährdeter eine Art ist, desto strenger sind demnach die Handelsbeschränkungen.
Wegen Flossen und Fleisch gejagt
Unter den neu unter Schutz gestellten 54 Requiemhaien wurden 19 Arten gelistet, weil sie vom Aussterben bedroht sind. 35 weitere Arten wurden nach Angaben von Pro-Wildlife in die Liste aufgenommen, weil «ihre Flossen und ihr Fleisch im Vollzug nicht von geschützten Arten zu unterscheiden wären». Japan, das neben anderen Ländern im grossen Stil Jagd auf Haie macht, hatte demnach beantragt, den ursprünglichen Antrag auf die Listung der 19 meistbedrohten Arten zu beschränken und die anderen ungeschützt zu lassen. Dies sei an der Konferenz mit 43 Ja- zu 81 Neinstimmen abgelehnt worden. Zudem sei auch ein Antrag Perus gescheitert, den Blauhai aus der Listung der Requiemhaie auszulassen.
Bis anhin waren nur wenige Hai-Arten unter Cites (siehe unten) geschützt, die Tiere werden wegen ihrer Flossen und ihres Fleisches gejagt. Mehrere Arten sind deshalb stark gefährdet und vom Aussterben bedroht. Besonders perfid bei der Jagd nach den Flossen: Weil für die Flossen-Fischer das Fleisch der Haie uninteressant ist, wird nach wie vor das sogenannte Finning praktiziert, das in vielen Ländern zwar verboten ist, aber auch kaum kontrolliert wird. Dabei werden den Haien die Flossen abgeschnitten und die Tiere dann lebend wieder ins Wasser geworfen, um Stauraum auf den Booten zu schaffen. Die schwer verletzten Haie sinken ohne Flossen bewegungsunfähig auf den Meeresgrund, wo sie verbluten oder ersticken.
Cites (Convention on International Trade in Endangered Species, deutsch Übereinkommen über den internationalen Handel mit gefährdeten Arten freilebender Tiere und Pflanzen)
ist eine internationale Konvention, die einen nachhaltigen, internationalen Handel mit den in ihren Anhängen gelisteten Tieren und Pflanzen gewährleisten soll. Die Konvention wird nach dem Ort der Erstunterzeichnung am 3. März 1973 in Washington, D.C. auch Washingtoner Artenschutzübereinkommen (WA) genannt. Cites greift nicht in die Souveränität eines Staates ein, d. h. die rechtliche Umsetzung und der Vollzug obliegen jedem Mitgliedstaat. Das Sekretariat von Cites hat seinen Sitz in Genf, es wird von UNEP, dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen, bereitgestellt. Quelle: Wikipedia
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