Ein Verzicht, der glücklich macht
Sind wir glücklicher, wenn wir ein Auto besitzen oder wenn wir bewusst darauf verzichten? Dieser Frage ist eine Studie der Uni Basel nachgegangen.
Der Besitz eines Autos wird von vielen Menschen mit Freiheit, Glück und Status assoziiert. Ausgeblendet werden dabei die Stunden im Stau, die Luftverschmutzung und der Klimawandel, denn sie würden den Freiheits- und Glücksgefühlen schnell den Garaus machen. Nun hat eine Studie der Uni Basel ergeben, dass der freiwillige Verzicht auf das Auto noch Jahre nach dieser Entscheidung glücklicher macht. Wer hingegen aus finanziellen Gründen auf das Auto verzichten muss, dessen Glücksgefühle schwinden rasch.
Für die Studie hat die Forschungsgruppe für Nachhaltigkeit der Uni Basel die Daten des Schweizer Haushaltspanels (SHP) für die Jahre 2006 bis 2017 analysiert. Das SHP ist eine Langzeitstudie zum sozialen Wandel und zu den Lebensbedingungen der Schweizer Bevölkerung. Befragt wurden die Mitwirkenden unter anderem zu verschiedenen Dimensionen des persönlichen Wohlbefindens: Lebenszufriedenheit, Freizeitvergnügen, Glücksgefühle und Verdruss. Im Datensatz des SHP fanden sich 1400 Haushalte, die sich freiwillig von ihrem Auto getrennt haben und 500, die aus finanziellen Gründen darauf verzichten mussten. Untersucht wurde die Entwicklung des Wohlbefindens der Befragten im Zeitraum von vier Jahren vor und drei Jahren nach der Trennung vom Auto.
Die Analyse der Forscher:innen hat ergeben, dass die Glücksgefühle nach der Abgabe des Autos ab dem ersten bis zum dritten Jahr nach dem Verzicht signifikant stiegen und gleichzeitig das Freizeitvergnügen und die Lebenszufriedenheit nicht abnahmen.