Der Phönix hebt wieder ab
Dürrenäsch ist die kleinste Gemeinde, in der es eine Sektion der Naturfreunde gibt. Diese hat anspruchsvolle Jahre hinter sich, die sie jedoch erfolgreich gemeistert hat. Nun ist der Elan gross, als Sektion weiter auf dem Pfad des Erfolgs wandeln zu können.
Das Jugendfest kurz vor den grossen Sommerferien gehört im aargauischen Dürrenäsch alle vier Jahre jeweils zu den Highlights im Jahreskalender der Gemeinde. Dieses Jahr war die Durchführung jedoch wegen finanzieller Turbulenzen der Gemeinde gefährdet. Doch am Ende hat es geklappt. Unter dem Motto «Typisch Dürrenäsch» präsentierten sich Schulkinder, Vereine und Behörden der Bevölkerung und feierten im Juni drei Tage lang ihr schönes Dorf, ihre Gemeinschaft und sich selbst. Mit dabei waren auch die Naturfreunde Dürrenäsch. Auch sie haben ein paar turbulente Jahre hinter sich. Doch genau wie das Jugendfest haben sie sich just auf die grosse Sause hin aufgerappelt und erstrahlen nun in neuem Glanz. Oder etwas weniger prosaisch gesagt: Sie haben neue Mitglieder gefunden, die neuen Schwung in den Verein bringen und bereit sind, anzupacken, wo es nötig ist.
Damit es so weit kommen konnte, wurde in den vergangenen Jahren viel Arbeit investiert, erzählt Peter Locher, ehemaliger Revisor der Sektion. Viel zu verdanken habe die Sektion dem ehemaligen Präsidenten der Naturfreunde Schweiz, Urs Wüthrich-Pelloli. Er sei nicht wenige Male zu ihnen gereist und habe mitgeholfen, bestehende Probleme zu lösen und neue, gangbare Wege für die Sektion zu finden. Zusammen mit dem engagierten Vorstand sei das schlussendlich gelungen, sodass die Sektion heute zuversichtlich in die Zukunft schaue.
Peter Locher
Ehemaliger RevisorPeter Locher ist der ehemalige Revisor der Naturfreunde Dürrenäsch.
Eine wichtige Konstante im Vereinsleben der 1947 gegründeten Sektion ist das Naturfreundehaus Hofmatt, das über dem Dorf an der Grenze von Wynen- und Seetal thront und dort oben in unmittelbarer Nähe des Freibades eine fantastische Weitsicht geniesst. Die «Hofmatt» bietet ebenerdig einen grossen Aufenthaltsraum mit offener Küche, einen Cheminéeraum und Dusche im Untergeschoss sowie ein Massenlager mit zwanzig Betten und ein Zimmer mit drei Betten im Obergeschoss. Vor dem Haus gibt es einen Sitzplatz sowie eine Spielwiese und im nahen Wald einen schönen Grillplatz mit Steintischen. Das Haus wird regelmässig an Schulen, Firmen und Privatpersonen vermietet, aber auch die Sektion verbringt dort viele gesellige Stunden. Kürzlich hat Michael Thierstein, damaliger Zivildienstleistender bei den Naturfreunden Schweiz, einige Renovationen an der «Hofmatt» vorgenommen. Weitere stehen noch bevor. Er hat die Front des Hauses neu gestaltet und aufgefrischt, sodass das Naturfreundehaus heute ebenso glänzt wie seine Sektion.
Wie eine Familie
Zu den Aktivitäten, die die Sektion Dürrenäsch regelmässig durchführt, gehören der Bärzeli-Bummel am 2. Januar und weitere Wanderungen verteilt übers Jahr, der Chlaushock jeweils im Dezember, das Vereinsbrötle im Sommer sowie die gewohnten Veranstaltungen wie die Generalversammlung der Sektion, die kantonale Delegiertenversammlung und Präsidentenkonferenz sowie das Frühjahrstreffen mit den Nachbarssektionen. Die Dürrenäscher unternehmen auch Wanderungen gemeinsam mit der Sektion Aarau, dieses Jahr beispielsweise eine Winter- und eine Mondscheinwanderung.
Früher, so erzählt Peter Locher, habe die Sektion bei der «Hofmatt» sogar noch Skirennen organisiert, daneben viele Jassabende und Brunches. Die «Hofmatt» ist übrigens das zweite Haus der Sektion Dürrenäsch. Das erste, das «Ännetspiel», war nicht ganz regelkonform erstellt worden und hatte deshalb wieder zurückgebaut werden müssen. Errichtet werden konnte die «Hofmatt» 1970 nur dank viel Eigenleistung und Unterstützung der Sektion.
Wenn Peter Locher über seine Sektion spricht, ist ihm die Erleichterung, dass es mit ihr nun wieder aufwärtsgeht, anzusehen und -hören. «Die Naturfreunde sind für uns wie eine Familie. Wir haben in all den Jahren so viel Zeit miteinander verbracht und viele Freundschaften geschlossen. Dass das zu Ende hätte gehen können, hat mir sehr zu schaffen gemacht. Ich war deswegen sehr angespannt in der letzten Zeit.»
Tempi passati. Der Dürrenäscher Naturfreunde-Phönix hat wieder abgehoben – auf der Suche nach neuen Familienmitgliedern.
Alle Infos über die Sektion Dürrenäsch finden sich hier: naturfreunde-duerrenaesch.jimdofree.com