Haus der Sonne
Sonne tanken auf dem Mont Soleil – das ist kein leerer Werbespruch, sondern Realität. Weil hier so oft die Sonne scheint, steht auf dem Berg eine grosse Solaranlage. Und ein perfekt platziertes Naturfreundehaus, das zum Sonne tanken einlädt.
Der Mont Soleil macht seinem Namen bei meinem Besuch des Chalets de Mont-Soleil alle Ehre und lässt sich zusammen mit dem Naturfreundehaus gemütlich von der strahlenden Sonne bescheinen. Gleichzeitig geht hier gerade auch ein recht zügiger Wind. Beides zusammen macht den Mont Soleil zu einem Energiezentrum der Schweiz. Hinter dem Chalet auf dem Jura-Höhenzug stehen eine grosse Photovoltaikanlage und die Windkraftanlagen des Windparks Mont Crosin. Trotzdem (die Anlagen ziehen nicht wenige Gäste an) ist es hier schön ruhig und die Aussicht über das Vallon de St. Imier und auf den Chasseral ist auch dank des guten Wetters prächtig.
Hier scheine fast immer die Sonne, bestätigt mir später auch Josette Waeber, die Hausverantwortliche des Chalets de Mont-Soleil. Kein Wunder ist das Haus so beliebt. Schulen und andere Gruppen, Naturfreundinnen und Naturfreunde aus dem In- und Ausland sowie Wander- und Bikevögel geben sich hier die Klinke in die Hand. Und zwar im Sommer wie im Winter, wenn der Mont Soleil mit Schneeschuhtouren und sogar einem Skilift lockt.
Auf den Berg und zum Naturfreundehaus gelangt man zu Fuss, mit dem Auto oder in wenigen Minuten mit der Standseilbahn ab St. Imier. In der Bergstation der «Funi» wird ausserdem der Hausschlüssel des Chalets aufbewahrt. Mieterinnen und Mieter erhalten ihn gegen Vorweisen des Mietvertrags und ein Depot von 20 Franken, berichtet Josette Waeber.
Alles an seinem Platz
Bei der Hausbesichtigung fallen mir die Ordnung und die gute Organisation im Inneren auf. Sämtliche Schubladen und Schranktüren sind beschriftet, damit die Gäste alles finden und auch wieder richtig versorgen und die Putzutensilien sind zweckmässig überall dort zu finden, wo sie gebraucht werden. Nur für die Gepäckstücke der Gäste, die gemäss Josette Waeber über die Jahre immer voluminöser geworden seien (also die Gepäckstücke, nicht die Gäste), findet sich in den Schlafräumen leider kein zweckmässiger Platz. Noch nicht, denn das ist eines der Innenausbauvorhaben, das weit oben steht auf der Wunschliste von Josette Waeber, die sich bereits seit 20 Jahren hingebungsvoll um das Chalet kümmert.
Um das Vorhaben umzusetzen, fehlen der Crew des Chalets de Mont-Soleil leider im Moment ein paar starke Arme. Josette Waeber, die sich bis auf die gelegentliche Hilfe einer Frau aus dem Ort mehrheitlich alleine um das Haus kümmert, erzählt, dass die Sektion früher regelmässig Arbeitstage durchgeführt hatte, an denen die dringendsten Reparaturen vorgenommen worden sind, die man selbst erledigen kann.
So oder so macht das Naturfreundehaus einen sehr aufgeräumten und sauberen Eindruck und die gerade anwesende Gruppe fühlt sich sichtlich wohl. Gepflegt sind auch der Garten mit Kinderspielplatz, Bocciabahn und Grillplatz sowie der Schuppen für das Brennholz hinter dem Haus.
Der perfekte Platz für ein Haus
Geheizt wird das Chalet im Winter mit Öl. In der geräumigen Küche stehen den Selbstkochenden sowohl ein Elektro- als auch ein Holzherd zur Verfügung und es ist alles da, damit eine grosse oder mehrere kleine Gruppen gleichzeitig kochen und essen können. Dafür, dass man im Chalet de Mont-Soleil gut aneinander vorbeikommt, sorgen zudem ein grosser und ein kleiner Essraum, ein grosser Esstisch in der Küche, an dem auch gegessen werden kann, und mehrere grosse Tische auf der Terrasse, wo ebenfalls mehrere Gruppen Platz nehmen können. Gut verteilen kann man sich auch für die Nachtruhe. Im Chalet stehen auf zwei Etagen 38 Schlafplätze in 2er- bis 15er-Zimmern zur Verfügung.
Wo, wenn nicht auch hier, sollte ein Naturfreundehaus stehen, frage ich mich im Stillen rhetorisch beim gemütlichen Kaffeetrinken mit der überaus sympathischen Josette Waeber auf der sonnigen Terrasse des Chalets, und würde gerne noch viel länger hier in der Sonne sitzen und die Aussicht geniessen.
Das Chalet ist ganzjährig buchbar. Eine Übernachtung kostet für Erwachsene ab 14 und für Kinder ab 8 CHF. Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln erfolgt über St. Imier und die Standseilbahn St. Imier–Mont Soleil. Von der Bergstation sind es 10 Minuten Fussweg zum Chalet. Alle Informationen: mont-soleil.