Leben ändern leichtgemacht
Manche Menschen, die ihr Verhalten zugunsten von mehr Umweltfreundlichkeit ändern, empfinden ihre neuen Gewohnheiten grundsätzlich als Bereicherung. Andere hingegen befürchten, dass ein umweltfreundliches Leben auf Verzicht […]

Manche Menschen, die ihr Verhalten zugunsten von mehr Umweltfreundlichkeit ändern, empfinden ihre neuen Gewohnheiten grundsätzlich als Bereicherung. Andere hingegen befürchten, dass ein umweltfreundliches Leben auf Verzicht und Freudlosigkeit beruht. Doch egal zu welchem Lager man sich selbst zählt, der Weg vom umweltschädlichen hin zum umweltfreundlichen Leben ist mit Verhaltensänderungen gepflastert. Und mit solchen tut sich das Gewohnheitstier Mensch grundsätzlich schwer. Einen Vorwurf darf man ihm deswegen jedoch nicht machen. Denn das Festhalten an Gewohnheiten ist für Menschen überlebensnotwendig. Müssten wir in unserer komplexen Welt jede einzelne Entscheidung stets von neuem abwägen und treffen, wäre unser Gehirn mit der schieren Komplexität schlicht überfordert.
Und trotzdem verändern wir uns selbstverständlich im Laufe unseres Lebens, passen uns dem Alter und den Anforderungen an, die an uns je nach Lebensphase gestellt werden. Oder wir nutzen unsere Freiheit und entscheiden uns bewusst für eine Verhaltensänderung, weil wir von ihrem Nutzen, beispielsweise dem Umweltschutz, überzeugt sind. Damit ein solches Vorhaben gelingen kann, sollten ein paar Punkte beachtet werden. 1. Einmal ist keinmal. Wer einmal die Duschzeit verkürzt hat, hat das Duschverhalten noch nicht grundsätzlich geändert. Eine Verhaltensänderung braucht im Schnitt 66 Wiederholungen, sprich einen langen Atem. 2. Ohne Freude und Belohnung gehts nicht. Die Vernunft alleine reicht nicht aus, um eine Verhaltensweise zu ändern. Dafür braucht es positive sinnliche Erlebnisse, Spass und einen spürbaren Benefit wie etwa finanzielle Einsparungen oder eine bessere körperliche Gesundheit. 3. Eins nach dem anderen – aber das ganz bewusst. Es ist unmöglich, von heute auf morgen zum Vorzeige-Umweltschützer oder zur Vorzeige-Umweltschützerin zu mutieren. Erfolgsversprechender ist es, einen Bereich nach dem anderen anzugehen und sich nicht mit Selbstansprüchen zu überfordern. Wer ausser Tomatenspaghetti kein veganes Gericht kennt, muss nicht von jetzt auf gleich komplett vegan kochen wollen. Erfolgsversprechender ist in diesem Fall, Punkt 2 und 3 zu kombinieren und die vegane Küche erstmal kennenzulernen und zwar an einem Ort, wo sie richtig gut gemacht wird. Beispielsweise in der Spitzengastronomie, wo immer mehr Köchinnen und Köche komplett auf Vegan setzen. Wer einmal erlebt hat, was man aus Gemüse alles herausholen kann, wird nie wieder sagen, vegane Küche sei ein Verzicht.