Das nachhaltige Naturfreundehaus

Das Projekt «Nachhaltige Naturfreundehäuser», welches der Landesverband im Frühling 2022 lanciert hatte, ist mit der Durchführung eines ersten Workshops am 18. März in Bern in seine nächste Runde gegangen. Das Projekt wurde den Sektionen erstmals an der Präsidienkonferenz 2022 vorgestellt. Im Rahmen des Umweltprojekts «Nachhaltige Naturfreundehäuser» waren alle Trägerschaften von Naturfreundehäusern eingeladen, Zukunftsideen für ihre Häuser zu entwickeln. Sektionen und ihre Häuserverantwortlichen oder Pächter:innen, die ihr Haus mit verschiedenen Massnahmen stärker auf Nachhaltigkeit ausrichten wollen, waren dazu eingeladen, ihre Projektideen bis am 30. September 2022 beim Landesverband einzureichen. Das dafür vorgesehene Formular wurde allen Trägerschaften zugestellt und konnte auf der Website des Landesverbands bezogen werden. Der Projektaufruf wurde überdies im «Naturfreund» 2/2022 publiziert.

Bis am 30. September 2022 sind so insgesamt neun Projekteingaben beim Landesverband eingetroffen. Neben sechs Bauprojekten konnten drei kleinere Projekte noch vor Ende 2022 mit einem finanziellen Beitrag direkt unterstützt werden und/oder deren Aufbereitung für die Anwendung auf andere Häuser bis Ende 2024 in Aussicht gestellt werden.

Projekte mit Multiplikatoren-Effekt

Drei Projekte traten aufgrund ihrer Übertragbarkeit auf und der Weiterentwicklung für andere Häuser besonders hervor.

Das Naturfreundehaus Rumpelweid der Sektion Olten hat die Projektidee der «Ökobox» eingereicht, welche den Naturfreundehäusern eine Online-Plattform bietet, auf der sie sich über Nachhaltigkeitsthemen austauschen, Erfahrungen bereitstellen und Lösungsansätze in den Bereichen Wasser, Licht und Luft, Asbest-Sanierung, Umgebung, Energie, Abwasser und Gastronomie teilen können. Die «Ökobox» ist bis Ende 2024 in Entwicklung und wird den Häusern künftig rund ums Thema Nachhaltigkeit wertvolle Anstösse und Anhaltspunkte geben.

Die Projekteingabe des Naturfreundehauses Buchberg der Sektion Schaffhausen hat den Ausbau des bei ihrem Haus bereits bestehenden Biodiversitätslehrpfads vorgestellt. Zu dessen Unterstützung hat der Landesverband mit der Übernahme einer Baumpatenschaft auf dem neuen Biodiversitätslehrpfad einen Beitrag von 1000 CHF ausbezahlt. Auch dieses Projekt wird bis Ende 2024 so aufbereitet, dass andere interessierte Häuser die Schaffung eines Biodiversitätslehrpfads bei ihrem Haus durch die Erfahrungen der Naturfreunde-Sektion Schaffhausen gut vorbereitet selbst umsetzen können.

Das Naturfreundehaus Grindelwald, im Besitz der Naturfreundehaeuser AG, hat in seinem Projektantrag einerseits um einen finanziellen Zustupf an die Produktion eines Videos über seine durchgeführte Nachhaltigkeitswoche gebeten und diese erhalten. Zum anderen wird auch das Projekt «Nachhaltigkeitswoche» bis Ende 2024 so aufgearbeitet, dass die Organisation solcher Nachhaltigkeitswochen von anderen Häusern einfach übernommen werden kann. Der damit verbundene Arbeitsaufwand wird für andere damit deutlich reduziert und vereinfacht.

Die Sanierungs- und Umbauprojekte

Der im März in Bern durchgeführte Workshop richtete sich an die sechs grösseren Projekteingaben des NFH Aurore der Sektion Fribourg, des NFH Brambrüesch der Sektion Chur, des NFH Brünig der Sektion Emmenbrücke, des NFH Prés-d’Orvin der Sektion Biel, des NFH Reutsperre der Sektion Reutsperre-Oberhasli und des NFH Tscherwald der Sektion Dübendorf-Zürich 11. Die Projekteingaben dieser Häuser drehen sich allesamt um grössere Bauvorhaben, deren Planung alleine schon eine grosse Herausforderung darstellt. Ziele des Workshops waren es, den Teilnehmenden Einblick in das Bauprojektmanagement zu geben, um dieses Wissen auf das eigene Projekt anwenden zu können. Insbesondere der Wert der gesamtheitlichen Betrachtungsweise stand dabei im Vordergrund. Der Workshop half den Teilnehmenden, ihre Projektideen auf solider Basis weiterzuentwickeln und unterstützte sie in der Einschätzung, ob, wie und wie schnell das Projekt realisiert werden kann. Auch dem Landesverband bot der Workshop die Gelegenheit, diese Bauprojekte vertiefter kennen zu lernen, um nächste Unterstützungsschritte gezielt zu planen. Insgesamt waren sieben Personen von vier Naturfreundehäusern am Workshop anwesend. Jedoch sind weiterhin alle sechs eingereichten Bauprojekte dazu eingeladen, den Prozess zu deren Umsetzung in Begleitung des Landesverbands weiterzuverfolgen. Sobald die Trägerschaften ihre Überlegungen zu Strategie und Umfeld ihres Hauses abgeschlossen haben und die Zustands- resp. Problemanalyse und die Projektabsicht schriftlich ausgestaltet haben, werden sie als nächstes im Thema «Strategische Planung» geschult. Von der Projektidee zu deren Umsetzung ist es ein langer Weg – doch der Landesverband freut sich, diesen Projekten auch bei jedem nächsten Schritt beratend zur Seite stehen zu können.